Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich begrüße Sie zu unserem aktuellen Newsletter.

Zum 1. April 2021 haben wir Herrn Univ.-Prof. Dr. Fred Zepp, Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin verabschiedet, der mit Ablauf des Wintersemesters 2020/2021 seine aktive Dienstzeit beendet hat und in den wohlverdienten Ruhestand getreten ist. Ich möchte ihn jedoch nicht gehen lassen, ohne ihm für seine großartige Arbeit als Arzt, Wissenschaftler und Wissenschaftsmanager zu danken und ihm meine höchste Anerkennung auszusprechen.

Mit großem Einfühlungsvermögen leitet er das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz seit 1998 sehr erfolgreich. Die bestmögliche Versorgung seiner Patientinnen und Patienten liegt ihm stets am Herzen und so setzt er schon früh auf Prävention. 1999 gründete er die Stiftung Präventive Pädiatrie (jetzt „Kinder.Gesundheit.Mainz – Stiftung für das Zentrum für Kinder und Jugendmedizin“), die sich mit wesentlichen Fragestellungen der Gesundheitswiederherstellung und Gesundheitserhaltung von Kindern und Jugendlichen beschäftigt und der er seither vorsteht. Im Besonderen hat er sich der Impfprävention verschrieben, ist seit 1995 Mitglied der Impfkommission Rheinland-Pfalz, seit 1998 Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut und seit 2012 Mitglied der Kerngruppe des wissenschaftlichen Beratungsgremiums für Vakzinen (Scientific Advisory Group in Vaccines) des Committee for Human Medicinal Products der EMA. Darüber hinaus war Herr Professor Zepp Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) sowie in einer Vielzahl weiterer Funktionen tätig und genießt in seinem Fachgebiet höchste Reputation.

Außerdem hat sich Herr Professor Zepp während seiner gesamten Dienstzeit in außerordentlichem Maße in der akademischen Selbstverwaltung engagiert. Er gehörte über zwei Jahrzehnte als stimmberechtigtes Mitglied dem Fachbereichsrat Universitätsmedizin an, wirkte in zahlreichen Berufungskommissionen und Ausschüssen (u.a. als Vorsitzender des Ausschusses für Forschungsförderung) mit und hat insbesondere in seiner Funktion als Prodekan für Forschung, welche er zehn Jahre lang ausübte (2001-2011) die Entwicklungen in Forschung und Lehre aktiv mitgestaltet. Viele Innovationen dieser Zeit tragen seine Handschrift; die Einführung und Umsetzung der Leistungsorientierten Mittelvergabe (LOM) sei an dieser Stelle nur beispielhaft genannt. Er hat Universitätsgeschichte mitgestaltet und die Strukturen der medizinischen Wissenschaft am Standort Mainz maßgeblich und nachhaltig geprägt, wofür er 2011 mit dem Ehrensiegelring des Fachbereichs Universitätsmedizin ausgezeichnet wurde.

Im persönlichen Umgang mit Herrn Professor Zepp wird neben seiner Fachkompetenz und seiner Kreativität vor allem sein ausgleichendes Wesen und sein zielorientiertes Handeln geschätzt. Wir wünschen ihm für den bevorstehenden „Unruhestand“ vor allem Gesundheit und weiterhin so viel Elan bei der Verfolgung seiner Ziele und Durchführung seiner Projekte - sowohl im Sinne der Wissenschaft als auch privat.

Des Weiteren geht mein Glückwunsch an Univ-Prof. Dr. Philipp Drees, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, der zum Mitglied im Kuratorium des Carol-Nachman-Preises für Rheumatologie berufen wurde.

Außerdem freue ich mich, dass der G-BA-Antrag Deutsches Netzwerk Personalisierte Medizin (DNPM) von Univ.-Prof. Dr. Kindler und dem CCC bewilligt wurde. Dadurch besteht für die Universitätsmedizin die einmalige Möglichkeit, zentrale Strukturen für ein Zentrum für Personalisierte Medizin Mainz (ZPMM) zu entwickeln. Es handelt sich hierbei um einen Konsortialantrag aller 13 CCCs und der Deutschen Krebshilfe mit dem mittelfristigen Ziel, eine breite Versorgung mit adäquater Gegenfinanzierung aufzubauen.

Auch das EU-Projekt SurPass wurde bewilligt. Ein SurvivorshipPassport (SurPass) dokumentiert die Erkrankung und medizinische Behandlung einer Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter und beinhaltet zudem konkrete, evidenzbasierte Empfehlungen für die Langezeitnachsorge. Für die Patient_innen bietet er den Vorteil, dass detaillierte Informationen zu ihrer Krankheitsgeschichte kondensiert und dauerhaft verfügbar vorliegen. Der SurPass soll helfen, Unwissenheit und Unsicherheit bei betreuenden Ärzt_innen und Patient_innen hinsichtlich therapeutischer und krankheitsassoziierter Komplikationen zu verringern, denn der Übergang der ehemals Erkrankten aus der Kinderklinik in die allgemeine Versorgung ist oftmals mit Informationsverlusten verbunden. Frau Dr. Desiree Grabow, Abteilung Epidemiologie von Krebs im Kindesalter, Deutsches Kinderkrebsregister (DKKR) am IMBEI ist PI eines nationalen Projekts zur testweisen Implementierung des SurPass und Koordinator eines EU-Projekts mit 17 Europäischen Partnern. Für die Implementierung in Deutschland, fördert die Deutsche Kinderkrebsstiftung das Pilotprojekt bundesweit mit insgesamt 350.000 Euro (Implementierung des SurPass in Deutschland; 2,5 Jahre Projektlaufzeit 2021-2023). Die Implementierung des SurPass in insgesamt sechs EU Ländern wird mit Fokus auf den benötigten IT Strukturen, einer Weiterentwicklung des SurPass zur Version 2.0 und einer Analyse der Barrieren und begünstigenden Faktoren je nach Gesundheitssystem im entsprechenden EU Projekt vorangetrieben (PanCareSurPass; 4 Mio Euro/~550.000 Euro für EpiKiK; 4 Jahre Projektlaufzeit 2021-2025).

Ein erfolgreiches Semester geht am Medizincampus in Trier zu Ende. Für das Sommersemester 2021 werden zwei zusätzliche Veranstaltungen für die Studierenden angeboten. Zum einen wird in der Zeit vom 17.- 21. Mai 2021 eine Wahlpflichtwoche in Trier stattfinden. Zum anderen werden für das 10. Fachsemester einzelne Praktika angeboten, die in wochenweisen Blöcken veranstaltet werden.

LOOOP – “Learning Opportunities, Objectives and Outcomes Platform”, ist ein Forschungsnetzwerk für Curriculumsentwicklung und Curriculum-Mapping (Kartierung), das seit ca. 2 Jahren in der Rudolf Frey Lernklinik an der Universitätsmedizin erfolgreich umgesetzt wird. Ziele sind die Abbildung der Lernerfolge vom Studienbeginn bis zum Facharzt und die interdisziplinäre und interprofessionelle Vernetzung. Es wurden bis Ende 2020 10.085 Lernziele für curriculare Veranstaltungen an der Universitätsmedizin erfasst und mit dem Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) abgeglichen.

Ich darf Ihnen mitteilen, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ihre Finanzhilfen für von der Coronavirus-Pandemie und den anhaltenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens betroffene Forschungsprojekte und Wissenschaftler_innen ausweitet. Lesen Sie hier (Pdf , 179,2 KB) mehr dazu.

Weiterhin möchte ich auf verschiedene Bekanntmachungen zu Förderungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) aufmerksam machen. Die Richtlinie zur Förderung von frühen klinischen Studien, die Richtlinie zur Bund-Länder-Initiative zur Förderung der Künstlichen Intelligenz in der Hochschulbildung, die Änderung der Richtlinie zur Förderung von Projekten zum Thema "Medizintechnische Lösungen in die Patientenversorgung überführen - Klinische Evidenz ohne Verzögerung belegen" und die Änderung der Richtlinie zur Förderung von Zuwendungen zum Thema "Aufbau von Industrie-in-Klinik-Plattformen zur Entwicklung innovativer Medizinprodukte" finden Sie auf den Internetseiten des BMBF

Außerdem hat der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) eine themenoffene und eine themenspezifische Förderbekanntmachung zu neuen Versorgungsformen auf seiner Website veröffentlicht. Die Einreichungsfrist endet am 1. Juni.2021.

Bitte beachten Sie auch die diesjährige Ausschreibung des Else Kröner Fresenius Preises für Medizinische Entwicklungszusammenarbeit zum Thema „Epidemic Preparedness and Response“. Sie finden alle relevanten Informationen zur Antragstellung auf der EKFS Website.

Tierversuchsfreie Forschung wird mit dem Herbert-Stiller-Preis unterstützt, der mit einer Fördersumme von 20.000 Euro dotiert ist. Sie können noch bis zum 31. Juli 2021 Anträge aus dem biomedizinischen und naturwissenschaftlichen Bereich einreichen. Detaillierte Informationen erhalten Sie hier.

Das Paul-Ehrlich-Institut verleiht zusammen mit der Stadt Langen und der Stadtwerke Langen GmbH den mit 15.000 Euro dotierten Langener Wissenschaftspreis.

Abschließend möchte ich Sie noch darauf hinweisen, dass die Eingabefrist ins Wissenschaftsmanagementsystem (WiMS) für Publikationen aus dem Jahr 2020 am 30. April 2021 endet.

Bitte beachten Sie die Förderinformationen sowie die Informationen zu Stellenausschreibungen, Personalia und Veranstaltungen.

 

Herzlichst
Ihr
Ulrich Förstermann
Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan

 

 

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