BE KIND 2 YOURSELF?

Wie gehen Jugendliche mit sich selbst um, wenn es ihnen schlecht geht?

– Universitätsmedizin Mainz sucht Studienteilnehmer

Quelle: © contrastwerkstatt/Fotolia

Jeder Jugendliche erlebt im Alltag wiederholt belastende Gefühle wie Angst, Traurigkeit, Scham oder Wut auf sich selbst. Was die jungen Menschen jedoch unterscheidet, ist, wie sie in diesen schwierigen Situationen mit sich selbst umgehen. Doch wovon hängt es ab, ob Jugendliche mehr oder weniger mitfühlend mit sich selbst sind? Das ist die zentrale Forschungsfrage der sogenannten „Be kind 2 yourself“-Studie der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz. Die angestrebten Erkenntnisse sind relevant, weil Jugendliche, die Mitgefühl für sich selbst entwickeln können das eine eigene Selbstwertgefühl steigern und somit fürsorglich mit ihrer eigenen seelischen Gesundheit umgehen. Dadurch sinkt für sie die Gefahr, psychisch zu erkranken. Das Studienteam sucht noch Probanden im Alter von 14 bis 18 Jahren, denen es in leidvollen Momenten entweder schwer oder leicht fällt, mitfühlend mit sich selbst umzugehen. Interessenten können direkt auf der Homepage der Klinik unter www.unimedizin-mainz.de/kinderpsychiatrie an der Fragebogenerhebung teilnehmen.

Ärger mit Freunden oder der Familie, Schulstress oder der Blick in den Spiegel – nur drei von vielen möglichen Situationen, die Jugendliche als belastend empfinden können. Bei manchen von ihnen steigern sich die negativen Gefühle, beispielsweise Angst, Traurigkeit, Scham oder Wut auf sich selbst, bis hin zu Selbsthass oder starker Körperunzufriedenheit, nicht selten verbunden mit selbstverletzendem Verhalten oder gestörtem Essverhalten. Andere hingegen reagieren weniger dramatisch: Sie gehen in solchen Momenten mitfühlend mit sich selbst um und üben konstruktive, lösungsorientierte Selbstkritik. So leidet weder das eigene Selbstwertgefühl noch das generelle Wohlbefinden.

Ein positiver, mitfühlender Umgang mit sich selbst ist förderlich für die eigene seelische und auch körperliche Gesundheit. Zudem senkt er das Risiko, eine psychische Erkrankung zu erleiden. Dass dieses Risiko nicht zu unterschätzen ist, verdeutlichen beispielsweise folgende Zahlen des Statistischen Bundesamtes: Während es im Jahr 2000 in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen rund 5.200 wegen einer Depression vollstationär behandelte Patientinnen und Patienten gab, war die Zahl im Jahr 2015 mit rund 34 300 fast siebenmal so hoch.

Auch angesichts dieser Fallzahlen, will das Forschungsteam der „Be kind 2 yourself“-Studie untersuchen, wovon es abhängt, ob Jugendliche mehr oder weniger mitfühlend mit sich selbst sind. Ein wichtiges Ziel der Studie ist es, besser zu verstehen, wie junge Menschen Selbstmitgefühl entwickeln. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen langfristig Kindern und Jugendlichen dabei helfen, Selbstkritik abzubauen und seelische Probleme zu vermeiden.

Wer an der anonymisierten, ca. 20-minütigen Fragebogenerhebung teilnehmen möchte und zwischen 14 bis 18 Jahre alt ist, der kann sich bei der Studienleiterin Dipl.-Psych. Hanna Preuss melden (Tel. 06131 17-3282, E-Mail:  hannamaren.preuss@unimedizin-mainz.de). Der Link zur Studie findet sich auf der Homepage der Klinik unter www.unimedizin-mainz.de/kinderpsychiatrie. Ebenso ist eine direkte Studienteilnahme unter https://redcap.unimedizin-mainz.de/redcap/surveys/?s=KY374EM7XW möglich.

 

Kontakt
Dipl.-Psych. Hanna Preuss, Studienleitung
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz, Telefon 06131 17-3282; Fax 06131 17-5580,
E-Mail:  hannamaren.preuss@unimedizin-mainz.de

 

Pressekontakt
Barbara Reinke,
Unternehmenskommunikation Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-7428, Fax 06131 17-3496, E-Mail:  pr@unimedizin-mainz.de

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de