Logo der Universitätsmedizin Mainz

Implementierung von Prävention und patientenzentrierter Gesundheitsversorgung im Alter

Dr. Katharina Geschke

Hintergrund

Zahlreiche Studien haben bereits die präventive oder therapeutische Wirksamkeit mehrerer Interventionen gezeigt, die sich auf psychiatrische Erkrankungen im Alter oder neuropsychiatrische Symptome konzentrieren. Doch bisher werden nur wenige Strategien in der allgemeinen Gesundheitsversorgung umgesetzt.

Im Besonderen können Lebensstil- und psychosoziale Interventionen den kognitiven Verfall verringern, und eine rechtzeitige Behandlung von Depressionen hat Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf von Demenz und auf das Risiko, eine Demenz zu entwickeln. Psychosoziale und psychoedukative Interventionen, Selbsthilfegruppen, Multikomponenten-Interventionen und gemeinsame Einsätze sind für Pflegende und für Menschen mit Demenz von Vorteil. Nicht-pharmakologische Interventionen scheinen wirksamer als pharmakologische Interventionen zu sein, um Aggression und Unruhe bei Erwachsenen mit Demenz zu reduzieren. Dennoch werden diese Interventionen im klinischen Alltag in der Regel nicht eingesetzt. Darüber hinaus entsprechen nicht einmal die regelmäßige Diagnose und Behandlung psychiatrischer Störungen im Alter den Leitlinien. Methoden zur Vorbeugung psychiatrischer Störungen im Alter sowie eine qualitativ hochwertige Versorgung und Behandlung, die den oft komplexen Bedürfnissen dieser Bevölkerungsgruppe gerecht wird, sind erforderlich, vor allem in der Primärversorgung.

Forschungsschwerpunkt

  • Welche Interventionen verbessern die Prävention, die Erkennung oder die Behandlung von psychiatrischen Störungen im Alter im Einklang mit den Leitlinien (nicht-pharmakologisch, multiprofessionell, sektorübergreifend, im allgemeinen Gesundheitswesen und in Krankenhäusern, Verhinderung von Krankenhaus- oder Pflegeheimeinweisungen)?
  • Wie können diese Interventionen in der regulären Gesundheitsversorgung umgesetzt werden?

Methoden

Sektorübergreifende klinische Studien in ambulanten Einrichtungen der allgemeinen Gesundheitsversorgung und in Krankenhäusern

Projekte

  • DemStepCare: Allgemeinärztliche Demenzpflege mit koordinierter Zusammenarbeit und risikostratifiziertem Einsatz von spezialisiertem Pflegepersonal; Innovationsfonds, 2019-2021.
  • Sondierungsfragebogen zur Situation der Pflegenden während der Coronapandemie und des Lockdown
  • SET im Akutkrankenhaus: Durchführung und Evaluation der Selbst-Erhaltungstherapie nach Romero auf der gerontopsychiatrischen Akutstation
  • Unimedizinweites Delirium-Konzept: Umsetzung und Evaluation eines Delirium-Konzeptes im gesamten Universitätsklinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Zusammenarbeit mit dem Vorstand und dem Servicezentrum für Patienten mit kognitiven Beeinträchtigungen oder Demenz

 

Kooperationen

  •  Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Mainz
  • Abteilung für Geriatrie, Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie, Universitätsklinikum Mainz
  • Pharmazie, Universitätsklinikum Mainz
  • Servicezentrum für Patienten mit kognitiven Beeinträchtigungen oder Demenz, Universitätsklinikum Mainz
  • Prof. Dr. Andrea Chmitorz, Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege, HS Esslingen
  • Dr. Barbara Romero, SET-Institut
  • Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (TK II), Schwerpunkt dementielle Erkrankungen, gps Mainz
  • Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V.