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Mechanismen und Modulation der kognitiven Belastbarkeit im Alter

Dr. Dominik Wolf

Hintergrund

Das Gehirn ist ein selbstorganisierendes und anpassungsfähiges System, das trotz allmählicher oder plötzlicher Beeinträchtigung seiner Komponenten Robustheit im Sinne einer anhaltenden kognitiven Funktionsfähigkeit zeigt. Diese bemerkenswerte homöodynamische Eigenschaft ergibt sich aus komplexen Wartungs-, Reparatur- und Kompensationsmechanismen, die auch als Resilienzmechanismen bezeichnet werden. Im Alterungsprozess wurde trotz der Tendenz zu Konstanz und Robustheit eine ausgeprägte individuelle Variabilität der kongitiven Phänotypen auf bestimmten Ebenen der Hirnpathologie, Schädigungen oder Beeinträchtigungen beobachtet. Diese Beobachtungen implizieren starke Variationen im Grad der Resilienz des Gehirns. Da die kognitive Gesundheit als ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität älterer Menschen zitiert wurde und in hohem Maße zur Funktionsfähigkeit und Unabhängigkeit im späten Leben beiträgt, ist ein tieferes Verständnis der Mechanismen erforderlich, die der Widerstandsfähigkeit des Gehirns im Alter zugrunde liegen.

Forschungsschwerpunkt

Dieser Forschungsabschnitt konzentriert sich auf Neuroimaging und klinische/neuropsychologische Ansätze, um die Mechanismen zu verstehen, die der Widerstandsfähigkeit gegen altersbedingten kognitiven Rückgang zugrunde liegen. Ein Hauptaugenmerk liegt auf den potentiell zugrunde liegenden strukturellen Hirnmechanismen. Der Forschungsabschnitt erforscht auch Interventionsstrategien, die auf die der Resilienz zugrunde liegenden Mechanismen abzielen, um die individuelle Gehirngesundheit im Alter zu fördern und den Ausbruch von Demenz zu verhindern oder zu verzögern.

Methoden

Der methodische Schwerpunkt zur Untersuchung struktureller Hirnmechanismen, die der Resilienz zugrunde liegen, liegt auf der strukturellen MRT, einschließlich T1- und T2-gewichteter Bildgebung zur Untersuchung morphologischer Hirnmerkmale, hochauflösender Hippokampus-Bildgebung zur Untersuchung struktureller Eigenschaften von Hippokampus-Unterfeldern und diffusionsgewichteter Bildgebung zur Charakterisierung mikrostruktureller Eigenschaften von Regionen/Netzwerken der weißen Substanz.

Projekte

  • Mechanismen und Modulatoren des kognitiven Trainings gewinnen an Transfer im kognitiv gesunden Altern (AgeGain) - Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Multicenter-Studie (siehe Wolf D et al. (2018), Trials für weitere Details)

Kooperation

  • Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaften, Deutsche Sporthochschule Köln (Prof. Dr. A. Mierau)
  • Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, Standort Rostock/Greifswald (Prof. Dr. Stefan Teipel)
  •  Institut für Medizinische Biometrie und Statistik, Universität Freiburg (Prof. Dr. H. Binder)