Drei Forscher erhalten Förderpreise für innovative Projekte

Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals unterstützt Erfolg versprechende Projekte mit insgesamt 60.000 Euro

Prof. Wolf Mann, Otto Boehringer, Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Kasper, Prof. Reinhard Urban, Dr. mult. Thomas Ziebart, Dr. med. Stefan Hartwig, Richard Patzke, Prof. Dr. med. Jan Gosepath, Peter Ditsch, Anja Haupt-Kilian (v.l.) bei der Förderpreisvergabe der Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals.

Die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals hat bei ihrer 26. Kuratoriumssitzung Förderpreise an drei deutsche Universitätskliniken für herausragende wissenschaftliche Projekte von bundesweiter Bedeutung vergeben. Dr. Dr. Thomas Ziebart, Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Mainz, Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Kasper, Universitätsklinikum Essen (AöR) vom Westdeutschen Tumorzentrum und  Dr. med. Stefan Hartwig von der Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Charité Campus Virchow erhielten je 20.000 Euro für erfolgversprechende Arbeiten.

„Diese Anschubfinanzierung versetzt die Forscher in die Lage, anschließend weitere Drittmittel einzuwerben. Die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals unterstützt medizinische Innovationen wie die der Preisträger, um einen Schneeballeffekt in Gang zu setzen“, sagte Richard Patzke, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals bei der Kuratoriumssitzung auf der Laubenheimer Höhe in Mainz.

Den Kampf gegen tückischen Kopf-Hals-Krebs hat sich die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals seit mehr als 20 Jahren auf die Fahnen geschrieben. Deutschlandweit erkranken von 100.000 Menschen jedes Jahr 16 Menschen neu an einem Tumor im Kopf-Hals Bereich, welches weltweit die fünfthäufigste Tumorerkrankung darstellt. Nicht einmal 50 Prozent der Erkrankten überleben fünf Jahre nach der Diagnose. Das Anfangskapital der Stiftung von 100.000 DM ist inzwischen auf rund 2,8 Millionen Euro angewachsen.

„Mit den Fördermitteln der Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals werden drei sehr innovative Forschungsprojekte in jeweils hochaktuellen Themengebieten mit unterschiedlicher Ausrichtung gefördert“, erläuterte Vorstandsmitglied Prof. Dr. med. Jan Gosepath, Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Dr. Horst Schmidt Kliniken GmbH (HSK), der die ausgezeichneten Projekte beschrieb.

Unter seiner Leitung wählte der wissenschaftliche Beirat ein Projekt mit Pilotstudiencharakter aus, da es sich mit einem faszinierenden Früherkennungsansatz über einen scheinbar simplen Atemtest für das Vorhandensein von Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Halsbereich befasst. Prof. Gosepath beschrieb das nächste Projekt als für den therapeutischen Alltag hochrelevant. Die Forscher befassen sich dabei mit sogenannten Resistenzmechanismen, also Strategien, die Tumoren auf Grund ihrer molekularen Eigenschaften dazu nutzen können, sich gegen sie gerichteten Therapien zu entziehen: „Wir sehen hier das Potential, tatsächlich molekulare Grundlagen der Resistenzentwicklung zu identifizieren.“ Neue Therapieansätze könnte auch das dritte geförderte Projekt liefern, das den Einfluss einer bestimmten Zellgattung auf Tumorwachstum und die Fähigkeit von Tumoren, sich durch eigene Blutzufuhr zu ernähren, erforscht.

Der Vorsitzende des Kuratoriums, zugleich einer der Gründungsmitglieder der Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals, Otto Boehringer, sagte: „Diese jungen Wissenschaftler haben herausragende Ideen. Diese in Zeiten knapper Mittel zu fördern, dafür leistet die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals einen wichtigen Beitrag.“

Informationen zum geförderten Forschungsprojekt von Dr. Dr. Thomas Ziebart,
Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Universitätsmedizin Mainz:

„Einfluss endothelialer Progenitorzellen (EPC) auf die Tumorprogression, Neovaskularisation und Gefäßmorphometrie im oralen Plattenepithelkarzinom“

Ziel des Forschungsprojektes ist die Untersuchung der Gefäßneubildung durch ausgereifte Stammzellen (EPC) in Tumoren der Kopf-Hals-Region. Es handelt sich um einen elementaren Mechanismus, der sowohl im fötalen Wachstum als auch in physiologischen und pathophysiologischen Vorgängen, wie der Wundheilung nach Herzinfarkt oder aber beim Tumorwachstum eine immer größere Rolle in der Wissenschaft spielt. Die Arbeitsgruppe hofft nachweisen zu können, dass die Zellen zu einem gesteigerten Tumorwachstum beitragen können. Hierdurch würden sich neue Möglichkeiten für eine gezielte Tumortherapie durch die Hemmung der genannten Zellen (EPC) ergeben.

Förderbetrag: 20.000 Euro

 

Weitere Informationen zu den geförderten Forschungsprojekten der anderen diesjährigen Preisträger entnehmen Sie bitte der Original-Pressemitteilung der Stiftung (Pdf , 71,6 KB).

 

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