„Viren und Krebs“

Medizinische Gesellschaft Mainz lädt zum Themenabend am Mittwoch, 04. Februar 2015, um 19.15 Uhr ein

In den letzten Jahrzehnten wurde für immer mehr Krebserkrankungen nachgewiesen, dass sie Spätfolgen einer Virusinfektion sind. Dazu gehören unter anderem das Leberzellkarzinom oder Gebärmutterhalskarzinom. Interessanterweise ist die Wahrscheinlichkeit aufgrund einer chronischen Infektion an einem Tumor zu erkranken in Industrieländern wie Deutschland um ein Vielfaches geringer als in armen Ländern. Daraus ergeben sich folgende Fragen: Was passiert bei einer Virusinfektion? Wie können Viren Krebs auslösen? Wie kann man sich gegebenenfalls vor einer Virusinfektion schützen? Experte und Referent des Abends ist Professor Dr. Herbert J. Pfister, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Köln. Prof. Dr. Dietrich Falke, der von 1969 bis 1992 Professor für Medizinische Mikrobiologie an der Universitätsmedizin Mainz war, wird die Veranstaltung moderieren. Der Themenabend findet statt am Mittwoch, 04. Februar 2015, um 19.15 Uhr im Hörsaal Chirurgie (Gebäude 505H) der Universitätsmedizin Mainz (Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz). Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Molekularbiologische und epidemiologische Untersuchungen der vergangenen 20 Jahre zeigen, dass mehr als 15 Prozent der Krebserkrankungen des Menschen eine Spätfolge von Virusinfektionen sind. Zu diesen Krebserkrankungen zählen: das Burkitt’s Lymphom, B-Zell-Lymphome bei Empfängern von Transplantaten oder AIDS-Patienten, Morbus Hodgkin, das Nasopharynxkarzinom und teilweise das Magenkarzinom bei Epstein-Barr-Virus (EBV)-Infizierten, das Kaposi-Sarkom bei Infektionen mit dem Humanen Herpesvirus 8 (HHV8), anogenitale, oropharyngeale und kutane Karzinome bei Papillomvirus (HPV)-Infektionen, Merkelzellkarzinome assoziiert mit dem Merkelzell-Polyomavirus, Leberzellkrebs bei chronischer Hepatitis B oder C, und eine aggressive T-Zell-Leukämie bei erwachsenen HTLV-1-Infizierten.

Im Wesentlichen sind durch Viren verursachte Tumoren weltweit zurückzuführen auf Infektionen mit Papillomviren, Hepatitis B- und C-Viren und Epstein-Barr-Viren. Eine Prophylaxe ist möglich durch Therapie der Virus Infektion bei Hepatitis B und C, Schutzimpfung gegen Hepatitis B und sexuell übertragbaren Humanen Papillomaviren und – soweit möglich – Reduktion der Immunsuppression beim Eppstein-Barr-Virus und dem Human Herpesvirus 8. Allgemeine Charakteristika von Tumorviren, mögliche onkogene Mechanismen und Präventionsmöglichkeiten werden im Vortrag am Beispiel der Papillomviren vertieft.

Als Vertreter der Presse sind Sie herzlich zu diesem Abend eingeladen! Wir bitten um redaktionellen Terminhinweis und -ankündigung im Veranstaltungskalender!

 

Kontakt
Univ.-Prof. Dr. med. Theodor Junginger, Vorsitzender der Medizinischen Gesellschaft Mainz e.V.
Telefon: 06131 17-4168, Fax: 06131 17-5516, E-Mail:  junginger@uni-mainz.de

 

Die Medizinische Gesellschaft Mainz e.V.
Die Medizinische Gesellschaft Mainz e.V. ist ein Verein zur Förderung und Verbreitung medizinwissenschaftlicher Erkenntnisse. Nicht nur Ärzte, sondern auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sollen über aktuelle medizinische Themen durch Vorträge informiert werden. Mehr Infos zu den Veranstaltungen und das Programm der Gesellschaft finden Sie im Internet unter: www.mg-mainz.de/aktuelles.html